110 – Unternehmen verschlafen den digitalen Wandel!

Unternehmen verschlafen den digitalen Wandel !

Studie (Quelle Wirtschaftsblatt)

Ca. 40 Prozent der Unternehmen fürchten im Zuge der Digitalisierung Einbußen. Aktiv werden aber die wenigsten.

Zumindest in einem Punkt ist man sich einig.

Die meisten Führungskräfte gehen davon aus, dass die Digitalisierung positive Folgen für die Wirtschaft und die Gesellschaft hat.

Ein Ergebnis einer Studie des Global Center for Digital Business Transformation, einer gemeinsamen Initiative des IT-Konzerns Cisco und des internationalen Instititue of Management Development (IMD).

Für ihre Unternehmen sehen aber weit weniger der insg. knapp 1.000 Befragten aus zwölf Branchen und 13 Ländern positive Folgen. So gehen rund 40 Prozent der aktuellen Branchenführer davon aus, dass die digitale Transformation sie zurückwirft oder sogar ganz verdrängen könnte. Besonders die Reiseindustrie, aber auch die Finanzbranche sehen sich bedroht, gefolgt vom Handel. Unternehmen aus dem Bildungs- und dem Telekommunikationsbereich ‚Neue Marktteilnehmer und innovative Traditionsfirmen erzeugen enormen Druck auf alle anderen Unternehmen. Eine erfolgreiche Vergangenheit ist keine Erfolgsgarantie‘, sagt Michael Ganser, Cisco-Senior Vice President für Zentralund
Osteuropa.

Entspannt hingegen zeigen sich Unternehmen aus dem Pharmabereich und aus der Ölund Gasbranche. Hier fühle man sich von neuen Anbietern nicht angegriffen. Gerade in der Pharmabranche sei die Ruhe trügerisch, sagt Ganser im Gespräch mit dem Wirtschaftsblatt. Denn auch hier sind start-ups auf dem Sprung in den Markt.

Rasanter Wandel
Das Wettbewerbsumfeld werde sich rasant ändern – innerhalb der kommenden fünf Jahre. Trotzdem sind die wenigsten Unternehmen vorbereitet. Rund 45 Prozent der Entscheider glauben nicht, dass die digitale Transformation ein Thema für den Vorstand sei. Und nur 25 Prozent stellen aktiv ihre Geschäftsmodelle infrage. Das sei bedauerlich, da die Digitalisierung eine ‚Jahrhundertchance für die europ. Wirtschaft ist‘, sagt Ganser.

Sowohl in der Industrie als auch in der Verwaltung ist man beim Digitalisierungsgrad führend. Das kann sich schnell ändern: Wie eine Studie der Boston Consulting Group darlegt, kommen Weltmarktführer künftig aus den Schwellenländern. (drw)

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